Praktische Durchführung – Vorbereitung, Technik und Hygiene

Die Blutentnahme im Rettungsdienst erfordert präzises Arbeiten unter oft schwierigen Bedingungen. Anders als in der Klinik stehen nicht immer ideale Lichtverhältnisse, stabile Unterlagen oder sterile Umgebungen zur Verfügung. Dennoch müssen hygienische Standards und sichere Technik eingehalten werden – zum Schutz von Patient und Personal.

Vorbereitung

  1. Materialien bereitlegen:
    • Handschuhe
    • Stauschlauch
    • Desinfektionsmittel (Haut und Hände)
    • Venenverweilkanüle oder Butterfly-System
    • Monovetten oder Vakuumröhrchen
    • Pflaster, Tupfer, Abwurfbehälter für Kanülen
  2. Patientenaufklärung: Auch wenn es hektisch ist: Der Patient sollte (sofern ansprechbar) über den Grund der Blutentnahme informiert werden. Bei nicht einwilligungsfähigen Personen erfolgt die Maßnahme im Rahmen der mutmaßlichen Einwilligung oder auf richterliche Anordnung.

Durchführungsschritte

  1. Händedesinfektion und Handschuhe anziehen
  2. Geeignete Vene wählen – meist die V. mediana cubiti in der Ellenbeuge
  3. Stauschlauch anlegen, dabei Pulskontrolle nicht vergessen (Stauzeit < 1 Minute)
  4. Hautdesinfektion – mindestens 30 Sekunden einwirken lassen
  5. Punktion mit Kanüle oder Butterfly
  6. Blutentnahme in Röhrchen/Messgefäße
  7. Stauschlauch lösen, Kanüle entfernen, Punktionsstelle komprimieren
  8. Röhrchen beschriften (Name, Datum, Uhrzeit, ggf. Anordnung vermerken)

Hygienemaßnahmen beachten

  • Nur sterile Materialien verwenden
  • Nie mit entblößter Kanüle hantieren (Stichverletzungsgefahr!)
  • Benutzte Nadeln niemals recap’en, sondern direkt in den Abwurfbehälter
  • Desinfektion vor und nach der Maßnahme ist Pflicht

🔜 Teil 3 folgt: Risiken, Komplikationen und wie man sie vermeidet

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