In einer dreistufigen Ausbildung wurden in der vergangenen Woche 28 Spezialisten für die Vegetationsbrandbekämpfung der internationalen Hilfsorganisation @fire ausgebildet. Der siebentägige Lehrgang fand in Kloster Lehnin (Brandenburg) statt. Auch die örtliche Feuerwehr wurde eingebunden und konnte sich weiterbilden.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten die 28 Lehrgangsteilnehmer, die Ausbilder und das Organisationsteam ihre Zelte im Gewerbepark Damsdorf in der Gemeinde Kloster Lehnin unweit von Brandenburg und Potsdam auf dem Firmengelände des @fire-Fördermitglieds Jola-Rent aufgeschlagen. Los ging es dann am Montag mit dem zweitägigen „WFF-Basic“-Lehrgang. Mit den Themen Vegetation, Meerologie, Taktik, grundlegende persönliche Schutzausrüstung, Sicherheit im Einsatz sowie Geräte- und Fahrzeugkunde bildet der Lehrgang die Grundausbildung in der Vegetationsbrandbekämpfung und ist Voraussetzung für jeden Einsatz.
Anschließend ging es mit dem „WFF-Specialist“-Lehrgang weiter, der die Teilnehmer sehr umfangreich zu Spezialisten in der Vegetationsbrandbekämpfung ausbildet. Die wasserlose Brandbekämpfung, Brandbekämpfung in schwierigem Gelände, Gebäudeschutz, erweiterte Erste Hilfe, Pump and Roll, simple und progressive Schlauverlegung, Einsatz verschiedener Handwerkzeuge und Pumpen, Shelter-Training und Sicherheitsgrundsätze sind nur einige der Themen. Auch ein Orientierungsmarsch mit Stationsausbildung über den richtigen Einsatz von Motorkettensägen, das Erheben von Wetterdaten, den korrekten Umgang mit Handwerkzeugen sowie dem Lesen der Vegetation und des Brandverhaltens war Ausbildungsbestandteil, ebenso wie ein zehn Kilometer langer Marsch mit dem Anlegen eines 150 Meter langen Wundstreifen.
Zum Abschluss fand der zweitägige „Ignition Specialist“-Lehrgang statt, bei dem die Teilnehmer den taktischen Feuereinsatz und das kontrolliertes Brennen lernen. Nach den Grundlagen wurde der Feuereinsatz praktisch geübt. Auf dem Gelände wurde ausgelegtes Stroh kontrolliert in Brand gesteckt. Eine Delegation der Feuerwehren der Gemeinde Kloster Lehnin konnte diese Gelegenheit nutzen, den Einsatz von Handwerkzeugen und Löschrucksäcken zu üben und sich mit den Waldbrandspezialisten auszutauschen.
Die Lehrgänge orientieren sich an den internationalen Standarts der National Wildfire Coordinating Group (NWCG) und den EuroFire Standards. Im Vorfeld war von den Teilnehmern eine ärztliche Untersuchung nach G26.3, ein mehrwöchiges Onlinetraining, ein medizinischer Check vor Ort sowie ein Sporttest (Packtest) erfolgreich abzulegen.
Auch ein Interessententreffen des Teams 3-61 Berlin-Brandenburg fand im Rahmen der Lehrgangswoche statt. 40 Teilnehmern waren gekommen, um sich über die Hilfsorganisation und die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft zu informieren.
@fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die weltweit schnelle Nothilfe nach verheerenden Naturkatastrophen leistet. Die Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung sowie dem Suchen und Retten von Verschütteten nach Erdbeben speziell ausgebildet. Alle der über 200 Mitglieder von @fire arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Sie sind vornehmlich Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten, die sich zusätzlich ehrenamtlich in der internationalen Hilfe engagieren. Die Hilfsorganisation ist Mitglied im Weltfeuerwehrverband (CTIF) und der „International Search and Rescue Advisory Group“ der Vereinten Nationen (INSARAG) und arbeitet nach internationalen vorgegeben Standards. @fire bezieht keine öffentlichen Fördermittel, Kosten für Einsätze werden durch Spendengelder finanziert.
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